Immer mehr moderne Smartphones sind vor Beschädigung durch eindringendes Wasser und Staub geschützt. Durch Einordnung in eine IP-Schutzklasse wird angegeben, wie gut dieser Schutz ist. Diese Klassen sind nach einem bestimmten System aufgebaut.
Ein umgekipptes Glas bedeutete früher oft das Ende eines Handys, wenn die Flüssigkeit über das Gerät lief. Flüssigkeit ist der natürliche Todfeind aller elektronischen Geräte. Doch unsere Smartphones sind noch weiteren Gefahren ausgesetzt. So werden die Geräte meistens in der Hosentasche getragen. Durch abgeriebenen Stoff ist dies eine relativ staubige Umgebung. Selbst kleinste Staubpartikel die unter das Display geraten, können die Smartphonenutzung beeinträchtigen.
Aus diesem Grund werden immer mehr Smartphones vom Hersteller vor eindringendem Wasser und Staub geschützt und dabei in eine IP-Schutzklasse eingeordnet. Die Abkürzung IP steht für „International Protection“ und wird nicht nur bei Smartphones, sonder bei jeder Art von Produkten verwendet.
Die Buchstabenkombination IP wird durch zwei Ziffern ergänzt. Die erste Ziffer gibt die Widerstandsfähigkeit gegen das Eindringen von Fremdkörpern an. Beispielsweise Staub. Die zweite Ziffer gibt an, wie gut das Gerät vor eindringendem Wasser geschützt ist. Der Hersteller gibt dann beispielsweise die Schutzklasse IP65 oder Schutzklasse IP54 an.
Eine häufig anzutreffende Schutzklasse bei Smartphones ist IP67. Dies bedeutet, dass das Smartphone bei Fremdkörpern in die Schutzklasse 6 und bei Wasser in die Schutzklasse 7 fällt.
Wichtig ist, dass sich die IP Schutzart vor Flüssigkeiten auf Wasser bezieht. Konkret auf Süsswasser. Andere Flüssigkeiten oder Salzwasser können die Dichtungen angreifen, so dass das Gerät gegen diese Flüssigkeiten weniger oder gar nicht geschützt ist.
Außerdem verstehen die Smartphone-Hersteller die Klassifizierung in der Regel eher als Richtwert und geben keine Garantie auf die jeweilige Schutzwirkung. So wird eine kostenlose Reparatur bei einem Wasserschaden häufig abgelehnt, obwohl das Gerät laut Hersteller eigentlich vor eindringendem Wasser geschützt sein sollte.
Das bedeutet natürlich nicht, dass der IP Schutz bedeutungslos ist. Auch wenn es keine Garantie gibt, im Alltag ist ein entsprechend Klassifiziertes Gerät durchaus vor Regen oder ausgekipptem Wasser geschützt.
IP-Schutzklassen gegen Fremdkörper
Die erste Ziffer nach der Abkürzung „IP“ steht für den Schutz vor eindringenden Fremdkörpern. Das „x“ in untenstehenden Beispielen ist ein Platzhalter, für die Ziffer, die den Schutz vor eindringendem Wasser angibt.
- IP0x: kein Schutz
- IP1x: Schutz vor Fremdkörpern mit einem Durchmesser größer 50 mm
- IP2x: Schutz vor Fremdkörpern mit einem Durchmesser größer 12 mm
- IP3x: Schutz gegen Fremdkörper mit einem Durchmesser größer 2,5 mm
- IP4x: Schutz gegen Fremdkörper mit einem Durchmesser größer 1,0 mm
- IP5x: Schutz vor Staub in schädigender Menge
- IP6x: Staubdicht
IP-Schutzklassen gegen Feuchtigkeit
Die zweite Ziffer nach der Abkürzung „IP“ steht für den Schutz vor eindringendem Wasser. Das „x“ steht als Platzhalter für die Ziffer, die den Schutz vor eindringenden Fremdkörpern angibt.
- IPx0: Kein Schutz
- IPx1: Schutz gegen fallendes Tropfwasser
- IPx2: Schutz gegen fallendes Tropfwasser, bei einer Gehäuseneigung von 15 Grad
- IPx3: Schutz gegen fallendes Sprühwasser bis 60° gegen die Senkrechte
- IPx4: Schutz gegen allseitiges Spritzwasser
- IPx5: Schutz gegen Strahlwasser aus beliebigem Winkel
- IPx6: Schutz gegen starkes Strahlwasser
- IPx7: Schutz vor Schäden bei kurzzeitigem Untertauchen
- IPx8: Schutz vor Schäden nach beliebig langem untertauchen
- IPx9: Schutz vor Wasser aus Hochdruck- oder Dampfreinigern
Beispiele für Schutzklassen
Nach dieser Auflistung haben die Schutzklassen beispielsweise folgende Bedeutung.
IP54: (5) Schutz vor Staub in schädigender Menge und (4) Schutz gegen allseitiges Spritzwasser
IP65: (6) Staubdicht und (5) Schutz gegen Strahlwasser aus beliebigem Winkel
IP67: (6) Staubdicht und (7) Schutz vor Schäden bei kurzzeitigem Untertauchen.