Warum ich von Nextcloud auf OneDrive umgestiegen (und sehr zufrieden) bin

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Die meisten von uns haben mittlerweile mehrere elektronische Geräte. Mindestens ein Smartphone und einen Computer. Häufig kommt noch ein Tablet hinzu und teilweise mehrere Computer. Beispielsweise der Desktop am Schreibtisch und der Laptop für unterwegs.

Ein Cloudspeicher hilft dabei, nahtlos zwischen unterschiedlichen Geräten wechseln zu können. Und davon gibt es mittlerweile eine riesige Anzahl. Also von beidem. Cloudspeicher-Anbieter und Geräte.

Abkehr von Nextcloud

Viele Jahre habe ich eine selbstgehostete Nextcloud genutzt. Zuerst zu Hause auf einem Homeserver, später auf einem selbst administrierten virtuellen Server bei einem Hoster.

Mit der Zeit wurde mit die Administration des Servers zu nervig. Die Zeit war gar nicht so sehr das Problem, sondern viel mehr, dass man oft nicht selbst entscheidet, wann man Updates oder Konfigurationsanpassungen vornehmen muss. Sicherheitsupdates nehmen keine Rücksicht auf Urlaub. Und wenn nach dem Reboot ein Dienst nicht mehr startet, können aus einem kurzen Update auch stundenlanges Fehlersuchen werden.

Die Alternative dazu war eine gehostete Nextcloud, die beispielsweise Hetzner zu attraktiven Preisen anbietet.

Allerdings konzentriert sich die Entwicklung von Nextcloud immer mehr darauf, Unternehmen ein Tool zum kollaborativen Arbeiten zur Verfügung zu stellen. Features rund um die Synchronisierung von Dateien werden nur noch stiefmütterlich weiterentwickelt.

Versteht mich nicht falsch. Nextcloud ist ein fantastisches Projekt, das nicht nur Open Source, sondern auch wirtschaftlich erfolgreich und damit eines der Open Source Leuchtturmprojekte ist. Es ist wahrscheinlich die einzige Option für Unternehmen, die ihren Mitarbeiter-/innen kollaboratives Arbeiten ermöglichen wollen, ihre Daten jedoch nicht Microsoft oder Google anvertrauen möchten.

Wenn man jedoch all diese Möglichkeiten nicht nutzt, sondern lediglich Dateien synchronisieren möchte, ist Nextcloud meiner Meinung um umfangreich und komplex.

Die Cloud und der Datenschutz

Wenn man Daten in die Cloud lädt, gibt man auch die Kontrolle daran aus der Hand. Eine zu Hause gehostete Lösung, wie Nextcloud oder ein NAS, bieten hier ohne Zweifel Vorteile. Diese hängen dann jedoch am potentiell unzuverlässigeren heimischen Internetanschluss und müssen ebenfalls selbst administriert werden. Und wenn man sein NAS ins Internet freigibt, entsteht auch hier ein potentieller Angriffspunkt.

Bei Daten die aus dem Internet erreichbar sind, muss man letztendlich immer damit rechnen, dass diese in falsche Hände geraten. Das gilt für Cloudlösungen von Google und Microsoft genau so, wie für eine gehostete oder selbstgehostete Nextcloud.

Kurz: Ich gehe immer davon aus dass Cloudspeicher nicht vertrauenswürdig sind. Damit wird es auch unerheblich, ob diese von Google/Apple/Microsoft in den USA, einem Hoster in Deutschland oder mir selbst auf einem über das Internet erreichbaren Gerät gehostet werden.

Ich gehe daher folgendermaßen vor.

  • Daten die ich aus Datenschutzsicht für wenig sensibel erachte landen unverschlüsselt im Cloudspeicher. Was unsensibel ist, muss natürlich jeder selbst entscheiden. Ich zähle beispielsweise auch meine Fotos dazu, was nicht alle so sehen würden.
  • Sensiblere Daten, die ich Geräteübergreifend nutzen will, landen verschlüsselt in der Cloud. Hierzu nutze ich Cryptomator.
  • Besonders sensible Daten landen überhaupt nicht in der Cloud sondern nur auf dem NAS, das jedoch nicht über das Internet erreichbar ist.

Warum ich jetzt OneDrive nutze

Seit einiger Zeit nutze ich OneDrive im Microsoft 365 Abo und bin damit rundum zufrieden. Die Gründe dafür sind folgende.

  • Selektive Synchronisierung und Platzhalter-Files.
    Alle Files sind im Dateimanager sichtbar, auch wenn sie nicht synchronisiert sind.
  • Enthält Microsoft Office mit Word, Excel usw.
  • 1 TB Speicherplatz bietet mir ausreichend Puffer.
  • Im Vergleich mit anderen Cloudanbietern unschlagbar günstig. Insbesondere wenn man Angebote nutzt* und nicht direkt bei Microsoft kauft.

Mein Lieblings-Feature ist die selektive Synchronisierung mit Platzhalter-Files. Das bedeutet, dass ich nicht alle Dateien auf allen Geräten synchronisieren muss, aber trotzdem alle Dateien im Explorer sehe. Das spart Speicherplatz auf dem Gerät, ohne die Nutzbarkeit der Dateien einzuschränken.

Das ganze funktioniert so gut, dass ich schnell nicht mehr darauf verzichten wollte. Denn in Onedrive stehen 1TB Speicherplatz zur Verfügung und nicht jedes meiner Geräte verfügt über so viel Speicherplatz.

Klickt man eine nicht synchronisierte Datei an, wird diese aus Onedrive auf den Computer heruntergeladen und steht ab sofort auch offline zur Verfügung. Ob eine Datei nur in der Cloud oder lokal auf dem Gerät vorliegt, erkennt man an einem kleinen Symbol am Datei-Icon. Natürlich ist es auch möglich, den kompletten Inhalt mit dem Computer zu synchronisieren.

Leider, und das macht mich ein bisschen traurig, bin ich in der Vergangenheit nie richtig mit Libre Office warm geworden. Ich komme mit Word und Excel nach wie vor sehr viel besser zurecht. Da auch diese Programme bei Microsoft 365 enthalten sind, nutze ich sie wieder.

Außerdem kann ich die Daten in OneDrive mit meinem NAS synchronisieren. Die Synchronisierung mit OneDrive wird von Synology nativ unterstützt. Mit Apple iCloud funktioniert das beispielsweise nicht. Auf diese Weise habe so jederzeit eine vollständige Sicherung der Daten aus OneDrive zu Hause auf dem NAS vorliegen. Denn, wie gesagt, ich vertraue keinem Cloudanbieter. Aber sie sind eben unglaublich praktisch.

Und auch der Preis hat eine Rolle für den Umstieg gespielt. Wenn man den Cloudspeicher nutzt, dann ist Microsoft 365 ein unschlagbar günstiges Angebot. Insbesondere dann, wenn man nicht das Abo über Microsoft abschließt, sondern das Guthaben regelmäßig mit Gutscheinkarten auffüllt. Hier gibt es fast immer Angebote.

Zuletzt habe ich einen Gutschein für 15 Monate Microsoft 365 Single, das auch 1TB Cloudspeicher in OneDrive enthält (12 Monate + 3 Bonus) für unter 50€ gekauft. Das entspricht rund 3,33€ pro Monat. Der Normalpreis direkt bei Microsoft liegt bei 70€/Jahr oder 7€/Monat.

Wenn du OneDrive einsetzt, oder planst es zu nutzen, solltest du auf jeden Fall nach Aktionsangeboten Schauen.

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Niko
Niko
Ich bin Niko, betreibe BitReporter und interessiere mich für jede Form von Technologie, die in unseren Alltag Einzug hält. Ich schreibe hier über Software und Hardware die ich verwende, sowie Probleme mit meiner Technik und Lösungen. Schließlich soll Technik nützlich sein und Spaß machen und nicht zusätzliche Arbeit verursachen.

3 Kommentare

  1. Hey! Mir geht’s gerade genau so… Zur Zeit ist die Anzahl meiner User so groß, dass das mir zu gefährlich wird mit dem selfhosten. Deswegen zahle ich lieber ein paar Basic Lizenzen bei M365. Wie hast du die Migration durchgeführt?

  2. Kann man durchaus so unterschreiben. Ich selbst nutzte bisher jahrelang Google Drive aus dem Google GSuite-Taruf mit unlimited Speicher.

    Funktionierte und funktioniert auch wunderbar, außer wenn man anfängt, irgendwann mal alles offline synchen zu lassen (bei mir aktuell 2,7TB auf ca. 1 Mio. Dateien), um mittels Hashsummen-Prüfungen die Datenintegrität des Cloud Storage-Anbieters überprüfen zu können. Was soll soll ich sagen, Google Drive hängt sich beim Download gerne mal nach einer Weil auf, wenn sehr viele Dateien in der Synch-Warteschlange sind.

    Ich bin derzeit bei einem Wechsel zu OneDrive for Business Plan 2 mit 5TB-Speicher, der auf 25TB kostenlos geupgradet werden kann und theoretisch beliebig weitere, getrennte 25TB-Speicher man noch via SharePoint-Instanz erhalten könne.

    Hintergrund war die Preisverdopplung von Google und Abschaffung ihres Unlimited-Tarifes.
    Zur Auswahl eines neues Anbieters, der P/L-wettbewerbsfähig ist, standen Jotta-Cloud und pCloud. Andere Anbieter bieten leider nur 2-5TB-Tarife, wenn man da mehr möchte, müsste man mehrere Tarife abschließen. Für mich preislich als auch hinsichtlich des Handlings keine Option. Und richtige Cloud-Speicher (S3-Storages) sind leider für meinen Speicherbedarf sündhaft teuer (ca. 165 EUR/Monat und dass nur auf die aktuell 2,7TB bezogen, die aktuell bei Google Lagern).

    Jottacloud klingt interessant (Unlimited Storage und alle möglichen OS-Clients und die nordischen Datenschutzgesetze sind ähnlich wie die europäische DSGVO). ABER: sie drosseln ab 5TB Speichermenge die Transferrate und haben ziemlich aggressive AGB-Klauseln, womit sie sehr schnell, ohne weiteres Daten löschen oder verändern könnten (ja, praktisch könnten das US-Konzerne auch). Dazu ist kaum bekannt, wie die Kapitalstruktur von Jottacloud ausschaut. Ein Microsoft, Apple oder Google sind da eher unwahrscheinlich, dass sie einmal pleite gehen oder aufgekauft werden. Sie sind dazu einfach zu wertvoll und to big to fail. Und da Cloud-Geschäft deren Haupteinnahmequellen sind (ausgenommen Apple), ist es eher unwahrscheinlich, dass sie sich krasse gravierende Fehler bzgl. der Kundendaten erlauben.

    Und pCloud, Schweizer Datenschutz, gute Performance. Aber auch hier ist nicht ganz klar, wie es um die Kapitelstruktur ausschaut. Und wirklich günstig kommt man bei diesem Anbieter nur weg, wenn man einmalige Zahlungen für lebenslange, kumulierte Speicherkontingente kauft. Da müsste ich aktuell aber für 10TB (mein Bedarf aktuell) etwas über 1000 EUR ausgeben. Bei der Preisklasse würde es für mich aktuell aber erstmal eher Sinn machen, ein eigenes NAS anzuschaffen. Aber durchaus werde ich pCloud-Speicher künftig als weiteren Sekundär-Speicher neben OneDrive durchaus in Betracht ziehen. Bleibt dann nur zu hoffen, dass der Anbieter lange lange Zeit am Markt bestehen bleibt.

    Zurück zur OneDrive-Migration:
    Machte durchaus einen performanten Eindruck und der OneDrive-Client bringt auch während längerer Synch-Vorgäng, den Windows/Datei-Explorer nicht so zum Freezen wie etwa der Google Drive-Client. Leider aber muss ich aktuell feststellen, dass sehr große Warteschlangen (ca. 400.000 Dateien), bestehend aus vielen kleinen Dateien (im Kilobyte-Bereich) leider dafür sorgen, dass der OneDrive-Client entweder nach einer kurzen Zeit (ca. 5-10min, manchmal aber auch erst nach einer Stunde) die Verbindung verliert oder bei bestehender Verbindung scheinbar in der Abarbeitung der Synch-Warteschlange festhängt (entweder keine weiteren Uploads mehr oder nur 10-50 Uploads kleiner Dateien in nur einer Stunde). Als Workaround kann man sich aktuell damit behelfen, den Synch-Vorgang manuell zu pausieren und fortzusetzen. Aber alle 100MB bis 3GB wiederholt sich dieses fehlerhafte Verhalten leider und jedes Mal bedeutet eine manuelle Pausierung und Fortsetzung bzw. Neustart eine vollständige Indizierung des OneDrive-Laufwerks auf Änderungen, was aktuell bei ca. 670GB synchronisierter Daten gerne mal 15-30min andauern kann. Da kann man sich ausrechnen, wie lange es dauert, um aktuell die nächsten 340GB synchronisieren zu lassen, wenn man jedes Mal alle 100MB bis maximal 3GB manuell pausieren und fortsetzen lassen muss und dabei jedes Mal eine alte neue Warteschlange aufgebaut wird, anstatt die pausierte Warteschlange von zuvor direkt fortzusetzen. Da könnt Ihr Euch vorrechnen, wie lange mein Rechner im 24/7-Betrieb war bzw. noch immer ist. Solange noch nicht alle Daten zu OneDrive migriert sind (bedingt vollständiger Offline-Synch des Google-Drive, Kopieren in das OneDrive, Upload zu OneDrive und anschließender Hashsummen-Prüfung beider Drives), muss ich so aktuell parallel Google Drive weiter bezahlen und letztendlich auch die Energiekosten für den 24/7-Betrieb meines Desktop-Rechners tragen. Und das nur, weil der OneDrive-Client es nicht gebacken kriegt, größere Warteschlangen ordentlich abzuarbeiten. Ständig werde ich genötigt, manuell einzugreifen. Diese Fehlverhalten treten in 99% aller Fälle wirklich nur bei Synchs von vielen kleinen Dateien auf (im Kilobyte-Bereich). Sobald die Dateien 1MB oder größer sind, gibt es diese Probleme nicht. Der Fall ist jetzt an Microsoft eskaliert. Mal schauen, was rauskommt.

    Ansonsten kann ich über den OneDrive-Speicher nicht meckern: Performant beim Zugriff, ob wohl ein Synch läuft (bei Google Drive musste man immer erst warten, dass alle Synchs vollendet waren, bevor ein lokaler Direktzugriff möglich ist, was zu gerne mal dazu geführt hat, dass der Windows/Datei-Explorer sich währenddessen aufgehangen hat und das System ausbremste). Bestes integriertes Erlebnis. Dokumente lassen sich grundsätzlich auch offline erstellen und bearbeiten (Google Docs-Dokumente bspw. lassen sich lokal im Explorer noch nicht mal kopieren oder verschieben) und angenehmes P/L-Verhältnis, zudem recht große Datenspeicher-Größen buchbar, während bei vielen anderen Anbietern maximal 2-5TB-Tarife möglich sind, aber keine weiteren Speicher-Erweiterungen.

    Schon ärgerlich. Microsoft müsste eigentlich nur folgendes ändern bzw. verbessern:
    (1) Synch-Warteschlange nach Pausierung oder Neustart nicht jedes Mal erstmal neu aufbauen, sondern erstmal die zuvor unterbrochene Warteschlange fortsetzen. Meinetwegen könnte man die alte Warteschlange auf zwischenzeitliche Änderungen vor dem Fortsetzen überprüfen. Das ginge zumindest schneller als jedesmal eine komplett neue Warteschlange zu indizieren, obwohl klar ist, dass die neue Warteschlange einfach zu 90+% (in meinem Fall zu 100%) der alten unterbrochenen Warteschlange entspricht. Nachgelagert könnte man hin und wieder bei Dateioperationen das komplette Cloud-Laufwerk auf Änderungen überprüfen und ggf. zwischenzeitlich / parallel getätigte Änderungen hinterherzusynchen.
    (2) Das Abarbeiten vieler und vor allem kleiner Dateien darf nicht dazu führen, dass eine Verbindung / Session verloren geht und pro Stunde nur 10-50 Dateien synchonisiert sind. Nichts gegen Fehler bei der Netzwerkübertragung, aber von einem Client, für den ich auch bezahle, erwarte ich, dass dieser mir das alles automatisiert abnimmt. Selbst Workarounds wie Synchvorgang pausieren und fortsetzen oder restarten wären locker automatisierbar zu implementieren. Darüber hinaus muss ein Client oder auch der zugehörige Cloud Storage-Dienst doch instant mitkriegen, wenn Daten bzw. die Warteschlange wie beschrieben kaum mehr oder nur viel zu langsam abgearbeitet wird, dass dann irgendwas technisch nicht stimmen kann. Vorab: Ich nutze ausschließlich LAN-Verbindung, kein WLAN oder Mobilfunk. Und ich kann bestätigen, dass es im gesamten Netzwerk als auch zum Provider hin keine nennenswerten Netzwerkprobleme oder Überlastungen gibt. Das würde auch keinen Sinn machen, da die Synchs zumindest zeitweise wieder ordentlich weitergehen, wenn ich den manuellen Workaround mit Synch Pausieren und Synch fortsetzen anwende. Wäre mein Netzwerk (LAN bis WAN) gestört, dann würde auch dieser Workaround nichts bringen, tatsächlich aber schafft er Abhilfe. Leider nur von relativ sehr kurzer Dauer. Wenn Microsoft diese Bugs oder suboptimalen Implementierungen ausmerzen bzw. verbessern würde, wäre der OneDrive-Client und der OneDrive for Business-Client nahezu perfekt. So aber ist der Dienst für mich leider kaum tragbar.

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