Durch Chipknappheit und gestörte Lieferketten ist der Raspberry Pi derzeit kaum zu bekommen oder unverschämt teuer. Unter Umständen kann es sinnvoller und günstiger zu sein, für dein Projekt einen echten Mini-PC wie den HP ProDesk 600* zu kaufen und dort ein Linux-Betriebssystem wie Ubuntu oder Debian zu installieren.
Die Raspberry Pi Foundation hat ein neues Tool veröffentlicht um Betriebssysteme für den Raspberry Pi auf eine SD-Karte zu schreiben. Das Programm heißt Raspberry Pi Imager und kann kostenlos heruntergeladen werden.
In der Regel bekommt man Betriebssysteme für den Raspberry Pi als fertiges Image, das mit speziellen Programmen auf die SD-Karte geschrieben wird. Für diese Aufgabe habe ich immer das Tool Balena Etcher verwendet, da es kostenlos, zuverlässig und plattformübergreifend verfügbar ist.
Nun hat die Raspberry Pi Foundation ein eigenes, offizielles Tool für den Raspberry Pi vorgestellt das ebenfalls diese Aufgabe übernimmt.
Raspberry Pi Imager ist für Windows, MacOS und Linux verfügbar. Für Linux gibt es allerdings nur ein deb-Paket für Debian kompatible Distributionen wie Ubuntu und Linux Mint. Nutzer anderer Linuxdistributionen greifen daher am besten weiterhin zu Balena Etcher.
Funktionen von Raspberry Pi Imager
Der Raspberry Pi Imager kann mehr als nur ein Image auf eine SD-Karte zu schreiben. Nach dem Starten wird eine Auswahl von verschiedenen Betriebssystemen aufgeführt, die direkt heruntergeladen und installiert werden können, so dass man sich nicht mehr selbst um das Besorgen der Image-Datei kümmern muss.
Im Fokus steht dabei die umfangreiche Version von Raspbian mit Desktop und empfohlenen Programmen.
Möchte man die reduzierten Versionen von Raspbian installieren, so muss man den Menüpunkt „Raspbian (other)“ wählen. Hier findet man beispielsweise Raspbian Lite.
Neben Raspbian gibt es noch die Option LibreElec zu installieren um ein Mediacenter auf Kodi-Basis zu bauen. Leider war das bereits die gesamte Betriebssystemauswahl.
Ich bin gespannt ob im Laufe der Zeit noch weitere Systeme zur Auswahl hinzugefügt werden. Denn dies ist meiner Meinung nach die spannendste Funktion des Raspberry Pi Imager. Das einfache installieren von Betriebssystemen, ohne dass man vorher das passende Imageauf verschiedenen Internetseiten suchen und herunterladen muss.
Möchte man ein Betriebssystem auf die SD-Karte Schreiben das nicht in der Auswahl ist, dann muss man sich das Image in gewohnter Weise von der Seite des jeweiligen Projekts selbst besorgen. Über die Option „Use custom“ lassen sich beliebige Images auf die SD-Karte schreiben.
Fazit
Mit dem Raspberry Pi Imager hat die Rasperry Pi Foundation ein Werkzeug veröffentlicht, dass es Einsteigerinnen und Einsteigern noch einfacher macht, einen Raspberry Pi in Betrieb zu nehmen. Kenntnisse zu Images, worum es sich dabei handelt und wie man sie verwendet sind nicht mehr nötig.
Wer jedoch bereits Erfahrung mit dem Raspberry Pi hat, die Funktion von Images kennt, der hat durch die Nutzung des Raspberry Pi Imager bisher keinen Vorteil. Dies würde sich ändern, wenn man neben LibreElec noch weitere Projekte in den Imager mit aufnehmen würde.
Letztendlich ist der Raspberry Pi Imager jedoch ein logischer Schritt dahin, die Einstiegshürde für den Raspberry Pi noch weiter zu senken.
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