Neue Version des Raspberry Pi Betriebssystems erschienen

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Durch Chipknappheit und gestörte Lieferketten ist der Raspberry Pi derzeit kaum zu bekommen oder unverschämt teuer. Unter Umständen kann es sinnvoller und günstiger zu sein, für dein Projekt einen echten Mini-PC wie den HP ProDesk 600* zu kaufen und dort ein Linux-Betriebssystem wie Ubuntu oder Debian zu installieren.

Gestern, am 24.06.2019, wurde ziemlich überraschend eine neue Version des Mini-Computers Raspberry Pi veröffentlicht, der Raspberry Pi 4. Im Vergleich zu den bisherigen Versionen handelt es sich dabei um ein massives Upgrade der Hardware.

Um die neue Hardware vollständig zu unterstützen, wurde außerdem eine neue Version des offiziellen Betriebssystems für den Raspberry Pi veröffentlicht.

Raspbian basiert auf der Linux-Distribution Debian und ist damit auch an die Entwicklung von Debian gekoppelt. Debian wird Anfang Juli in Version 10 unter dem Namen „Buster“ erscheinen. Dementsprechend trägt die neue Version des Raspbian Betriebssystems den selben Namen.

Raspbian „Buster“.

Was ist neu in Raspbian Buster?

Um es gleich vorweg zu nehmen, die sichtbaren Änderungen bei Raspbian „Buster“ halten sich in Grenzen. Das Betriebssystemupgrade war vor allem nötig um die neue Hardware des Raspberry Pi 4 zu unterstützen. Außerdem wurde das System weiter abgesichert um Hackern den Zugriff zu erschweren. So jedenfalls der offizielle Blogpost zum Update.

Wer das Betriebssystem neu von der Webseite herunterlädt, der bekommt die neue Version. Ob das Betriebssystem auf einem Rasperry Pi 2, 3 oder 4 installiert wird spielt keine Rolle.

Folgende Neuigkeiten gibt es bei Raspbian „Buster“:

  • Unterstützung für die Raspberry Pi 4 Hardware
  • Neuer FKMS Open-GL Treiber wird eingesetzt, wenn der Raspberry Pi 4 verwendet wird. Auf anderen Raspberry Pis verwenden weiterhin den nicht-Open-GL Treiber der Vorgängerversionen.
  • Neue Einstellungen für die Video-Konfiguration (Raspberry Pi 4 unterstützt zwei Displays).
  • Neues PiXflat Theme für den Desktop (eine der wenigen sichtbaren Änderungen).
  • CPU-Auslastung wird standardmäßig nicht mehr in der Taskleiste angezeigt.
  • CPU-Temperatur Anzeige hinzugefügt (wird standardmäßig ebenfalls nicht angezeigt).
  • Bluetooth Icon und Icon zum Auswerfen von USB-Datenträger werden ausgeblendet wenn diese nicht benötigt werden.
  • Chromium Webbrowser und Flash Player wurden aktualisiert.
  • Python Entwicklungsumgebung IDLE wurde entfernt.
  • Wolfram Mathematica wurde vorübergehend entfernt, aufgrund von Inkompatibilitäten.
  • Außerdem diverse Bugfixes, aktuellerer Linux Kernel und Raspberry Pi Firmware.

Einige der neuen Video-Einstellungen sind nur auf dem Raspberry Pi 4 verfügbar, da sie nur da nutzbar sind. Wird das Betriebssystem auf älteren Modellen installiert, werden die Einstellungen ausgeblendet.

Wer einen funktionierenden Raspberry Pi mit der Vorgängerversion Raspbian „Stretch“ im Einsatz hat, der kann dieses auch weiterhin einsetzen. Auch Stretch wird weiterhin mit Sicherheitsupdates versorgt.

Im offiziellen Blogbeitrag wird eine Möglichkeit beschrieben, wie man von der bisherigen Version „Stretch“ auf die neue Version „Buster“ upgraden kann. Allerdings wird gleichzeitig auch dringend davor gewarnt ein altes System auf die neue Version zu aktualisieren. Je mehr man selbst am System Konfiguriert hat und je mehr zusätzliche Software man installiert hat, desto wahrscheinlicher ist es, dass beim Upgrade etwas schief geht.

Stattdessen wird empfohlen mit einer ganz neuen Installation von Raspbian zu beginnen.

Raspbian kann auf der Downloadseite von raspberrypi.org herunter geladen werden. Wie in der Vergangenheit stehen drei Versionen des Betriebssystems zur Verfügung.

  • Das Rundum-Sorglos-Paket nennt sich „Raspbian Buster with desktop and recommended software“ und enthält das Betriebssystem mit Desktop und zusätzlicher sinnvoller Software, die man nach Ansicht der Entwickler auf einem Computer benötigt.
  • Die etwas reduziertere Version nennt sich „Raspbian Buster with desktop„. Hier bekommst du ebenfalls das Betriebssystem mit Desktop, allerdings werden nur die nötigsten Programme vorinstalliert.
  • Außerdem gibt es noch „Raspbian Buster Lite„. Diese Version enthält keine grafische Benutzeroberfläche, also keinen Desktop. Das System eignet sich somit besonders für Server oder Leistungsschwache Versionen des Raspberry Pi, z.B. der Rasperry Pi Zero.

Der Raspbian „Buster“ Desktop

Der Desktop und das Theme wurden überarbeitet und sehen moderner aus. Die Interfaceelemente wurden vereinfacht. So wurden Kurven reduziert und Schatten entfernt. Das Betriebssystem wirkt damit etwas flacher und folgt dem Trend zu reduzierten Benutzeroberflächen, den man Beispielsweise auch von Windows 10 kennt.

Die Akzentfarbe wurde von blau auf grau geändert. Als Hintergrundbild dienen nun Fotografien. Wem die neuen Farben und Hintergründe nicht zusagen, der kann auch die alte Optik wiederherstellen. Das alte Hintergrundbild ist nach wie vor installiert.

Raspbian Buster Desktop

Die Anzeige für die CPU-Auslastung wurde standardmäßig entfernt. Nach Ansicht der Entwickler wird diese, aufgrund der deutlich Leistungsfähigeren CPU im neuen Raspberry Pi nicht mehr benötigt.

Allerdings kann man die Anzeige weiterhin hinzufügen. Außerdem kann man optional die Prozessortemperatur in der Taskleiste anzeigen lassen. Hierzu klickt man mit der rechten Maustaste auf die Taskleiste und wählt „Leisteneinträge hinzufügen/entfernen„. Im nächsten Fenster klickt man im Reiter „Leisten-Erweiterungen“ auf den Button „Hinzufügen„. Hier wählt man die Einträge „Prozessorlast-Monitor“ und ggf. „CPU-Temperatur Monitor„. Mit den Buttons „Hoch“ und „Runter“ können die Anzeigen an die gewünschte Position auf der Taskleiste bewegt werden.

Raspbian Stretch Taskbar Panels hinzufügen

Fazit

Raspbian „Buster“ ist die logische Weiterentwicklung des offiziellen Betriebssystems für den Raspberry Pi. Dabei profitiert Raspbian insbesondere von den Entwicklungen der neuen Version von Debian Linux, die Sicherheitsaktualisierungen und neue Versionen der verwendeten Software bringt.

Das Raspberry Pi Projekt hat das Betriebssystem insbesondere an den neuen Raspberry Pi 4 angepasst und außerdem den Desktop modernisiert. Wer das System auf einem älteren Raspberry Pi einsetzt, der profitiert von den Sicherheitsaktualisierungen und dem frischeren Design der Benutzeroberfläche.

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Niko
Niko
Ich bin Niko, betreibe BitReporter und interessiere mich für jede Form von Technologie, die in unseren Alltag Einzug hält. Ich schreibe hier über Software und Hardware die ich verwende, sowie Probleme mit meiner Technik und Lösungen. Schließlich soll Technik nützlich sein und Spaß machen und nicht zusätzliche Arbeit verursachen.

1 Kommentar

  1. Tja, klasse. Aver ich suche ein schnelles Android und Ubuntu für den PI4. Die gab es auch schon mal irgendwo zum Herunterladen.
    Ebenso hätte ich gern einen Tip, wo ich fertige ÄImages (ausser Berryboot) für Windows 98 , neue softwarequeelen für X86-Installationen usw, laden kann. (Profi-SW für RPI2-4). Ich tausche auch privat OSes.

    Ric.Ocasek@email.de

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