Erfahrung mit 7″ HDMI-Touchscreen für Raspberry Pi

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Durch Chipknappheit und gestörte Lieferketten ist der Raspberry Pi derzeit kaum zu bekommen oder unverschämt teuer. Unter Umständen kann es sinnvoller und günstiger zu sein, für dein Projekt einen echten Mini-PC wie den HP ProDesk 600* zu kaufen und dort ein Linux-Betriebssystem wie Ubuntu oder Debian zu installieren.

Für ein Radioprojekt auf Raspberry-Pi-Basis war ich auf der Suche nach einem Touchscreen, der für die Bedienung des Radios genutzt werden sollte.

Nun gibt es einen offiziellen Touchscreen für den Raspberry Pi. Mit diesem habe ich jedoch schlechte Erfahrungen gemacht. Das offizielle Display hat den Vorteil, dass es mit einem Flachbandkabel mit dem Raspberry Pi verbunden werden kann und ohne weitere Konfiguration funktioniert. Leider ist die Blickwinkelstabilität des offiziellen Displays unter aller Kanone. Sobald man nicht direkt frontal auf das Display schaut, ist nahezu nichts mehr zu erkennen. Vielleicht werden mittlerweile bessere Panels verwendet, das weiß ich nicht. Aber mein Modell ist eher eine Enttäuschung. Daher machte ich mich auf die Suche nach einer Alternative.

7″ Touchscreen für Raspberry Pi von Amazon/Ebay

Auf Amazon und Ebay gibt es eine Reihe von 7″ Touchscreens für den Raspberry Pi für ca. 70€. Auch wenn diese unter verschiedenen Markennamen angeboten werden, scheint es sich bei allen Angeboten um ein und dasselbe Produkt zu handeln. Jedenfalls wenn man die Bilder und technischen Daten vergleicht. Verkauf wird es unter Namen wie Elecrow, Sunfounder, Wimaxit oder anderen unbekannten Markennamen.

Das von mir gekaufte Angebot wurde unter dem Namen Elecrow verkauft.

Besonders gefallen hat mir, dass die Platine über Schraublöcher hat, mit denen ich den Bildschirm im Radiogehäuse befestigen kann, ohne hier selbst etwas frickeln zu müssen. Das offizielle Display hat solche Befestigungsmöglichkeiten nicht und ist für die Installation im passenden Gehäuse vorgesehen.

Auch wenn die Displays offiziell für den Raspberry Pi vermarktet werden, funktionieren sie natürlich ebenso an einem Windows- oder Linux-PC. Manche Leute haben den Touchscreen beispielsweise in ihren Gaming-PC eingebaut. Dieser wird unter Windows als zusätzlicher Bildschirm erkannt und man kann bestimmte Programme auf den Bildschirm legen und per Touch steuern. Beispielsweise die Gehäuselüfter.

Den 7″ Touchscreen für den Raspberry Pi kannst du beispielsweise bei Amazon* kaufen.

Technische Daten

Geliefert wird das Display mit Anschlusskabeln einem HDMI-auf-Micro-HDMI-Adapter für den Raspberry Pi 4 und einer CD, die Anleitung und verschiedene Software enthält. Auserdem sind verschiedene Schrauben und Muttern enthalten um das Display zu befestigen. Der Lieferumfang mag sich je nach Angebot jedoch unterscheiden.

Ungewöhnlich ist die Auflösung von 1024×600 Pixeln, die all diese Displays haben. Diese ist deutlich höher als die 800×480 Pixel des offiziellen Touchscreens, der ebenfalls eine Diagonale von 7″ hat.

Die Produktabmessungen betragen ca. 16,5 x 12,5 Zentimeter. Gemessen über die komplette Breite und Höhe, inklusive der Befestigungslaschen.

Die sichtbare Displayfläche ist ca. 8,7 x 15,7 Zentimeter groß.

Der Touchscreen unterstützt laut Hersteller Multitouchgesten mit bis zu 5 Punkten/Fingern. Allerdings habe ich keinen Anwendungsfall mit dem ich das hätte testen können.

Der Touchscreen ist dementsprechend ein kapazitiver Touchscreen, wie man ihn von Smartphones kennt, der auf Berührung und nicht auf Druck reagiert. In den kleinen und sehr günstigen Touchscreens für den Raspberry Pi sind teilweise noch resistive Touchscreens eingebaut. Für die meisten Anwendungsfälle ist das eine schlechte Wahl.

Verbaut wird ein IPS-Panel, das lichtstark ist und Farben schön darstellt.

Sehr gute Blickwinkelstabilität

Besonders wichtig war für mich die Blickwinkelstabilität. Also, dass das Display auch dann noch gut abgelesen werden kann, wenn man von der Seite, von unten oder von oben auf den Bildschirm schaut. Denn gerade hier schwächelt mein offizielles Raspberry-Pi-Display extrem. Da der Bildschirm für den Einbau in ein Radio gedacht ist, war dieser Punkt extrem wichtig. Schließlich steht ein Radio normalerweise nicht auf Augenhöhe direkt vor einem.

Zu meiner Überraschung kann ich sagen, dass ich hier extrem positiv überrascht wurde. Auch wenn man flach von unten oder der Seite auf das Display schaut, ist dieses gut abzulesen und die Farben verschwimmen kaum. Subjektiv betrachtet (eine Messung kann ich hier nicht vornehmen) ist das Display hier durchaus auf einem Niveau mit modernen Smartphones.

In Sachen Blickwinkelstabilität bin ich daher extrem überrascht und komplett überzeugt.

Konfiguration

Angeschlossen wird das Display über den HDMI-Port des Raspberry Pi. Wenn man auch die Touchfunktionalität verwenden will, muss der Bildschirm zusätzlich mit einem USB-Port verbunden werden.

Grundsätzlich funktioniert das Display out-of-the-box und kann direkt nach dem Anschließen genutzt werden.

Aufgrund der ungewöhnlichen Auflösung ist die Anzeige allerdings verzerrt, sodass hier eine Anpassung der Konfiguration vorgenommen werden muss. Laut Anleitung soll außerdem die HDMI-Signalstärke und die USB-Stromstärke erhöht werden. Allerdings ist die Funktion zur Erhöhung der Stromstärke (max_usb_current=1) mittlerweile automatisch aktiv und damit unnötig.

Bei mir war die Anleitung auf der Verkaufsseite leider falsch, weshalb ich viel Zeit mit Googlen und testen verbracht habe. Die Anleitung auf der CD ist korrekt, aber wer hat heute noch einen PC mit CD-Laufwerk?

Langer Rede kurzer Sinn, diese Konfiguration muss in die /boot/config.txt eingefügt werden, damit das Display korrekt funktioniert.

config_hdmi_boost=7
hdmi_group=2
hdmi_mode=1
hdmi_mode=87
hdmi_cvt 1024 600 60 6 0 0 0

Fazit

Nachdem mich der offizielle Raspberry-Pi-Touchscreen enttäuscht hat, bin ich super happy, mit diesem Touchscreen eine super Alternative gefunden zu haben.

Ursprünglich hatte ich das offizielle Display gekauft, weil es nicht konfiguriert werden muss. Doch Anschluss und Konfiguration des Elecrow (oder anderer Marken) Displays ist super einfach, sodass dies nicht wirklich eine Hürde darstellt.

Insbesondere von der Blickwinkelstabilität bin ich beeindruckt. Auch die Helligkeit und Farbdarstellung hat mich überzeugt.

Daher habe ich das Display auch behalten und werde es für mein Raspberry-Pi-Radioprojekt verwenden.

Aufgrund der höheren Auflösung, den Befestigungsmöglichkeiten und vor allem der guten Blickwinkelstabilität ist das Display meiner Meinung nach dem offiziellen Touchscreen für den Raspberry Pi haushoch überlegen.

Den 7″ Touchscreen für den Raspberry Pi kannst du beispielsweise bei Amazon* kaufen.

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Niko
Niko
Ich bin Niko, betreibe BitReporter und interessiere mich für jede Form von Technologie, die in unseren Alltag Einzug hält. Ich schreibe hier über Software und Hardware die ich verwende, sowie Probleme mit meiner Technik und Lösungen. Schließlich soll Technik nützlich sein und Spaß machen und nicht zusätzliche Arbeit verursachen.

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